Gute Noten für Klimaschutz in der Grundschule Neuwarmbüchen

Energieberaterin Christine Pfülb (l.) überprüfte gemeinsam mit Vertretern des Energiedienstes den Stromverbrauch einer Lichterkette im Klassenraum. (Foto: Bettina Garms-Polatschek)

Aktion "Mitgedacht und mitgemacht" stärkt Umweltbewusstsein

NEUWARMBÜCHEN (bgp). Die Grundschulkinder in Neuwarmbüchen haben sich eingehend mit dem Thema Energie und Klimaschutz auseinandergesetzt. Mit Hilfe einer Energieberaterin haben sie sich einen Überblick verschafft, wo Energieeinsparpotential in ihrer Schule vorhanden ist.
Neuwarmbüchen ist nur eine von vielen Schulen der Gemeinde Isernhagen, in denen das Programm "Mitgedacht und mitgemacht" für drei Jahre in die aktive Phase gegangen ist. Dabei werden pädagogische Aspekte mit dem Thema Klimaschutz verbunden und das Bewusstsein für den nachhaltigen Umgang mit Energieressourcen gestärkt.
Engagierte Schulen erhalten finanzielle Prämien, auch wenn das Gebäude schon älter ist. Das Projekt wird durch die Nationale Klimaschutz Initiative sowie das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau- und Reaktorsicherheit gefördert. Ab 2016 sollen auch in Kindertagesstätten entsprechende Projekte anlaufen.
In jeder Klasse der Grundschule Neuwarmbüchen gibt es einen Energiedienst, der sich um die Belange des Klimaschutzes kümmert. Die eingeteilten Schülerinnen und Schüler schauen nach, ob in den Pausen das Licht ausgeschaltet oder beim Lüften die Heizung abgestellt wurde.
Sie drehen am Waschbecken die Hähne fest zu, damit Wasser nicht unnötig tropft oder achten auf die Mülltrennung im Klassenzimmer. Auf einem Rundgang in dem denkmalgeschützten Gebäude suchte Energieberaterin Christine Pfülb gemeinsam mit zwei jungen Vertretern des schulischen Energiedienstes, nach Schwachstellen, an denen übermäßig Strom, Wasser und Heizenergie verbraucht wird.
Schulleiterin Christa Winkelvoß, Dirk Schneeman von der Gemeinde Isernhagen sowie Andrea Werneke von der Klimaschutzagentur Region Hannover begleiteten die drei Experten auf ihrer Tour durch die Schule, um sich ein Bild zu machen.
„Insgesamt ist die Grundschule trotz des alten Gebäudes recht gut aufgestellt", resümierte Pfülb in der Besprechung nach dem Rundgang. Es sei schon einiges getan worden, man könne aber noch die Wasserhähne in den Sanitärräumen durch solche mit Druckknöpfen oder Infrarotauslösern austauschen, damit der Wasserfluss automatisch nach einem kurzen Intervall unterbrochen wird.
Winkelvoß lobte das umweltbewusste Verhalten der Kinder in der Schule und bezeichnete sie als Mulitiplikatoren, die dieses in ihren Familien etablieren wollen. Probleme mit der Mülltrennung seien hauptsächlich bei den Erwachsenen festzustellen.
Die Energievertreter stellten sogar die Lichterketten zur Weihnachtszeit auf den Prüfstand. Mit etwas mehr als 16 Watt Stromverbrauch könne man die herkömmlichen Lichterketten mit kleinen Lämpchen durch solche mit LED-Beleuchtung ersetzen. Sie verbrauchten weniger Strom, so Christine Pfülb.
In rund einem Jahr wird eine erste Bilanz gezogen und danach Preise vergeben, die sich am Engagement in den Schulen orientieren. Diese fairen einheitlichen Parameter gelten für alle, unabhängig von der Gebäudesubstanz der jeweiligen Schule. Die Kinder in Neuwarmbüchen sind schon gespannt, ob ihre Grundschule dabei ist.

Die Gemeinde Isernhagen hat sich verpflichtet an dem“ Klimaschutzprojekt“ teilzunehmen. Geplant ist, das Thema Energie sowohl von der technischen als auch von der pädagogischen Seite zu beleuchten. Hierzu soll die Schule ein sogenanntes „Energieteam“ bilden. Dieses besteht aus je einer Lehrerkraft, einem Kind, dem Hausmeister und der Rektorin. Die Vertreter des Projektes gehen dann mit dem Energieteam der Schule durch das Schulgebäude und schauen, welche internen kleinen Projekte dazu in Angriff genommen werden können. Das Projekt wird über einen Zeitraum von 3 Jahren durchgeführt. Am Ende eines Jahres wird unter den teilnehmenden Schulen ein Sachpreis vergeben.